über Konservierung
Terminologie
Die Terminologie der Konservierung kann bisweilen verwirrend sein. Das trifft besonders auf die Unterscheidung zwischen 'Erhaltung' und 'Konservierung' zu - einige Sprachen benutzen beide W?rter, um dasselbe auszudrücken. In einigen L?ndern ist die Unterscheidung zwischen Konservator und Restaurator eine Frage der Semantik, w?hrend in anderen L?ndern die T?tigkeit des Konservatoren dem entspricht, was ein Kurator in englischsprachigen L?ndern tut. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung von Definitionen zum Thema Konservierung, die von international anerkannten Konservierungsinstitutionen zusammengestellt wurden.
- Konservierung:
T?tigkeit, der auf die Bewahrung des kulturellen Eigentums für die Zukunft gerichtet ist. Die T?tigkeit des Konservators schlie?t Untersuchung, Dokumentation, Behandlung und vorbeugende Pflege ein und wird durch Forschung und Ausbildung unterstützt.
- Erhaltung: Schutz von Kulturgut durch T?tigkeiten, die chemischen und physischen Verfall minimieren und Schaden verhindern, durch den Verlust des Informationsgehalts auftritt. Das Hauptziel der Erhaltung ist die Erh?hung der Lebensdauer (aus Definitions of Conservation Terminology, Webseite des American Institute for Conservation (AIC).)
- Pr?ventive Konservierung: Der Begriff bezieht sich auf die Minderung von Verfall und Sch?den an Kulturgut durch die Formulierung und Einführung von Methoden und Verfahren für das Folgende: Herstellen von Umweltbedingungen, Entwicklung von Verfahren für die Lagerung, Austellung, Verpackung, Transport und Gebrauch, integriertes Sch?dlings-Management; Notpr?parierung und - Verantwortlichkeit. Pr?ventive Konservierung ist ein fortlaufender Prozess beim Umgang mit Kulturgut, der auch nicht mit der eigentlichen Konservierung endet.
- Restaurierung:
'Behandlungsverfahren, das darauf abzielt, Kulturgut in einen bekannten oder angenommenen Zustand zu versetzen, oft durch Verwendung nicht originalen Materials.' (aus Definitions of Conservation Terminology, Webseite des American Institute for Conservation (AIC).)
Das Grundprinzip eines Restaurierungsverfahrens besteht nicht notwendigerweise darin, das Leben des Kulturobjektes zu verl?ngern. Haupts?chlich soll durch die restauratorische Behandlung das ?sthetische Erscheinungsbild eines Objektes verbessert werden, selbst wenn eine solche Behandlung nicht zwingend erforderlich ist oder eine echte Verbesserung des Zustandes verspricht. - Konservierung: Beabsichtigte Ver?nderung der chemischen und/oder physischen Eigenschaften des Objektes. Zielt haupts?chlich auf die Erh?ung seiner Lebensdauer ab. Die Behandlung besteht in der Stabilisierung und/oder Restaurierung.
Standards und Ethik
Die Ziele von IDP im Hinblick auf die Erhaltung des zentralasiatischen Materials k?nnen wie folgt zusammengefasst werden:
- Besch?digtes und zerbrechliches Material mit m?glichst minimalem Eingriff zu stabilisieren und seine Lebensdauer zu erh?hen.
- Sichere und anerkannte Techniken in Kombination mit modernen Entwicklungen anzuwenden; moderne Techniken m?glichst mit traditionellen asiatischen Methoden und Materialien zu verbinden.
- Anerkannte ethische Konservierungsstandards in allen mitarbeitenden Institutionen bekannt zu machen und so die Herangehensweise an die Konservierung asiatischen Materials zu vereinheitlichen.
- Neue Herangehensweisen an die Konservierung asiatischen Materials zu entwickeln.
- Gemeinsame Standards bei der Konservierung, Erhaltung und Dokumentation zu entwickeln.
- Wissen und Informationen zu teilen unter den Konservierungsspezialisten, Konservatoren, Gelehrten und Materialwissenschaftlern.
- Durch Konferenzen, Publikationen, Tage der Offenen Tür, Workshops und Internetseiten Informationen über die Arbeit der Konservatoren in IDP zu geben.
Für weitere Informationen über die ethische Seite der Konservierung und eine Auswahl ethischer Grunds?tze für Konservatoren siehe Links zur Konservierung.
Dokumentation
Konservierungsdokumentation ist die systematische Erfassung von Text- und Bildinformationen zu einem Kulturobjekt, das irgendeine Art von Konservierung oder Restaurierung erh?lt. Eine Konservierungsdokumentation kann man sich vorstellen wie den Krankenbericht eines Menschen. Der Inhalt und Umfang h?ngen von den Richtlinien der jeweiligen Institution ab.
Eine gute Konservierungsdokumentationsrichtlinie ist in einer modernen Einrichtung ebenso wichtig, wie es eine gute Konservierungs- und Bewahrungsrichtlinie ist: Es sollte normaler Bestandteil einer solchen Richtlinie sein.
Weshalb ein Dokument?
Viele Konservatoren wissen aus eigener Erfahrung, dass eines der gr??ten Probleme die fehlenden Informationen über Pflege und Eingriffe an den Objekten in der Vergangenheit sind. Fehlende Aufzeichnungen bedeuten, dass man mehr Zeit damit zubringen muss, bekannte Informationen zusammenzutragen, oft mit der Hilfe von Kollegen und deren Erinnerungen, was mit speziellen Objekten oder Sammlungen passiert sein k?nnte.
Die Hauptgründe, eine st?ndig aktualisierte Dokumentation zur Konservierung anzulegen, k?nnen wie folgt zusammengefasst werden:
- Behandlungen, angewendete Techniken und Materialien für die Zukunft zu dokumentieren.
- Zukünftigen Konservatoren Entscheidungshilfe zu geben durch Informationen, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat oder was ein Fehler war.
- Zeit und Ressourcen für zukünftige Konservierungsarbeit zu sparen.
- Um eine Aufzeichnung über die bereits durchgeführten Tests und Untersuchungen zu haben.
- Weitere Untersuchungsproben der Sammlung zu vermeiden, wenn bereits Proben aus früheren Aufzeichnungen vorhanden sind.
- Nach der Untersuchung eines Objektes oder einer Sammlung Materialinformationen für Kuratoren, Historiker und Forscher zur Verfügung zu stellen.
- Falls notwendig, Materialhinweise für die Vorbehandlung zur Verfügung zu stellen.
- Basisinformationen für künftige Untersuchungen oder ?hnliche Vorhaben zur Verfügung zu stellen.
- Eine vollst?ndige Dokumentation für Versicherungszwecke, sollte der Versicherungsfall eintreten.